Thalia Theater

Eine Sprechtheaterbühne mit einem viel gerühmten Ensemble und einer der drei Hamburger Staatstheater, dass ist das Thalia Theater. Auf ca. eintausend Plätzen kann man im Großen Haus aus einem 20 Produktionen umfassenden Repertoire wählen. Innerhalb einer Spielzeit gibt es im Großen Haus am Alstertor etwa neun Premieren, im Thalia Theater in der Gaußstraße immerhin zirka sechs. Die Geschichte dieses Hauses begann im Jahr 1843, als die Architekten Franz Georg Stammann und Auguste de Meuron das Gebäude vom Thalia Theater konzipierten und errichteten.

Dieser Bau steht dem heutigen Visasvis. Im November 1843 gründete Chéri Maurice (Charles Maurice Schwartzenberger) das Thalia Theater. Die verstorbene Witwe Handje machte dies durch ihre Theaterlizenz möglich. Thalia, die Muse der komischen Dichtung und Unterhaltungskunst, aber auch eine der drei Grazien, dieser Name war von Schwartzenberger sehr bewusst gewählt worden. Im Jahr 1907 wandelten die Erben des ehemaligen Besitzers Pollini das Theater in eine GmbH um.

Kurze Zeit später, 1912 wird der Neubau am Pferdemarkt eröffnet, er besitzt 1300 Plätze. Durch Bombenangriffe wird das Thalia Theater im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ein Jahr danach erfolgte eine provisorische Wiedereröffnung. Die Eröffnung des restaurierten Hauses fand im Dezember 1960 statt, wobei die Innenausstattung als hervorragendes Beispiel der Nachkriegmoderne galt. Das Thalia Theater zeichnet sich durch die stetige Zusammenarbeit mit jungen und wichtigen Dramatikern aus, vor allem aber durch das Vertrauen auf die Kraft eines starken und lebendigen Ensembles. New York, Hongkong und Rio de Janeiro konnten aufgrund von Gastspielreisen vom Thalia Theater bereits in den Genuss seiner Produktionen kommen. Der Spielplan kann auf so berühmte Klassiker zurückgreifen, wie ausgewählte Werke von Shakespeare, Goethe, Schiller, Ibsen und Brecht. Heutzutage hat sich das Thalia Theater unter anderem einem außergewöhnlichen Projekt verschrieben, dem „Eisenhans-Projekt“. Dieses hat zum Inhalt, dass hier Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam auf der Bühne stehen bzw. mit Rollstühlen fahren. Auch an Trisomie 21 erkrankte Jugendliche können sich hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten verwirklichen und machen sich selbst und dem Publikum viel Freude.